Die Verschmelzung von Blick und heute ist schon weit fortgeschritten. Immerhin zeigt nun unsere liebste Abend-Pendlerzeitung ebenfalls ein Girl mit nackten Brüsten als Eyecatcher, auch wenn es sich nur um Gamefigur Lara Croft handelt. Aber egal, Hauptsache Fleisch(-imitat).

Was wird folgen? Können wir von heute in Zukunft auch eine Kampagne gegen Kampfhunde erwarten? Eine Gopfried-Stutz-Aktion? Bundesräte in Badehosen? Sensationsjournalismus? Skandale, Skandale, Skandale?


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http://193.201.10.17/flashpaper/pdf.php?nummer=17072007_ZH
Seite 9

Da konnten wir mal wieder ganz schön was lernen: Montag, letzte Seite, Streetstyle. Zwei Damen namens Clumsy (Schuhe in Testbildfarben, eine beige Kniesocke und eine Brille im Satellitenschüssel-Format) und Caröttchen (Gepardenmuster-Leggins unter weissem Röcklein).
Ich persönlich habe mich von diesen beiden Fashion-Pionierinnen inspirieren lassen. Morgen werde ich (so voll provokativ und so) die Hosen über den Kopf ziehen und das Shirt als Beinkleid verwenden. Dazu ein eleganter Schuh auf dem Kopf und ein trendy Hut unter den Füssen. Wetten, ich kann damit das Mode-Duo noch übertreffen?

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http://193.201.10.17/flashpaper/pdf.php?nummer=16072007_ZH
Seite 28

Kaum zurück aus Valencia, schon dürfen wir Nora's Parfüm-Kritiken in der Montagsausgabe lesen. Bei "Cerruti - Pour Homme" schreibt sie aus Erfahrung: "Das Parfum erinnert mich an hemmungslosen Sex am Waldrand".
Da fliegt mir doch spontan eine Spar-Idee zu! Warum viel bezahlen für dieses Parfüm, wenn man es doch gratis haben kann? Nun marschieren wir also alle mit einem Partner nach Wahl an den Waldrand und widmen uns dort sexuellen Aktionen. So richtig intensiv im Moos rumrollen und schon haben wir genau diesen Duft kostenlos an unsere Haut geheftet (ausser man musste den Partner für die Aktion bezahlen...).

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Seite 16

Es ist immer wieder interessant, was andere Leser über das pädagogisch wertvolle heute-Blatt denken. Die Feedback-Seite am Freitag hat eine kleine Auswahl von Zuschriften beinhaltet.
Da die Antworten der Redaktion nicht so interessant waren, möchte ich gerne stellvertretend für heute die Artikel kommentieren.

Karina zum Beispiel beklagt sich darüber, dass die männlichen Singles des Tages immer nur Sexabenteuer suchen.
LIEBE KARINA, WAS HAST DU DENN ANDERES ERWARTET? UNSERE SCHWESTERZEITUNG "BLICK" DRUCKT NUR SEHR KLEINE SEXINSERATE AB. BEI UNS HINGEGEN SOLLEN DIE LÜSTERNEN MANNEN SO RICHTIG IM RAMPENLICHT STEHEN DÜRFEN!

Oder da hätten wir Stefan, der das Blatt sehr spannend findet und im Moment echt keine Kritik anbringen kann.
VIELEN DANK FÜR DEINE ZUSCHRIFT. BITTE DENKE BEIM NÄCHSTEN MAL DARAN, DEINE KONTONUMMER FÜR DIE ÜBERWEISUNG DES HONORARS ANZUGEBEN! WIR HABEN SIE LEIDER BEIM "HEUTE-SUCHT-POSITIVE-LESERBRIEF-SCHREIBER"-CASTING VERGESSEN AUFZUNEHMEN.

Felix bedankt sich bei Nora für die "geile und coole Berichterstattung vom America's Cup", denn sie kommt bei ihm mit ihrer "lässigen Art" gut an.
FINDEN WIR AUCH GEIL UND COOL, DASS DU UNSERE LÄSSIGE NORA TOLL FINDEST! WENIGSTENS BEI EINEM LESER HAT UNSERE REDAKTOREN-VERMARKTUNGS-AKTION GEWIRKT. ES LEBE DIE MACHT DER MEDIEN!

Die *Sternchen*-Wörter gefallen Jonas gar nicht, er findet diesen Schreibstil "kindisch und blöd".
UI NEI *SNIFF*! ABER ISCH DOCH COOL UND SO, ODER NID *FRAGENDGUCK*? DAS ENTSPRICHT SO VOLL DER AUSDRUCKSWEISE DER HEUTIGEN JUGEND UND SO *ÜBERZEUG*! JAJA *KOPFNICK*!


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Seite 27

Für Blümchensex-Verachterinnen hat die Freitagsausgabe den passenden Mann parat: Roland, 38, aus Ebikon!
Im Sex-, ääääh Single-Inserat des Tages gibt er folgende Angabe preis:
"Sex: Sehr wichtig für mich. Ich bin experimentierfreudig und dominant. Lasse mich aber auch gerne dominieren. Vor allem bin ich offen für Neues. Also schliesse ich zum Beispiel auch den Besuch eines Swingerclubs nicht aus."

Wir können auf der Single-Seite eine gewisse Steigerung feststellen. Als Fortsetzung der Reihe wird wohl bald ein Kannibale vorgestellt, der auf diese Weise seine nächste weibliche Mahlzeit sucht.

Print-Ausgabe als Download:
http://193.201.10.17/flashpaper/pdf.php?nummer=13072007_ZH
Seite 26

Männeraugen dürften beim Aufschlagen der Mittwochsausgabe sehr intensive Reize ans Hirn und danach an Bereiche unter der Gürtellinie gesendet haben. Blickt doch auf Seite 2 der Traum aller geschlechtsreifen männlichen Zeitgenossen kokett entgegen: Xenia Tchoumitcheva!
Dank dem Interview werden aber auch die intellektuellen Fähigkeiten der Superfrau offenbart.

"Ich schaue zuerst auf die Nase eines Mannes. Ich weiss, dass man sagt, sie zeige die Grösse seines besten Stücks. Wenn das so ist, umso besser."
Herr Couchepin, nichts wie ran an sie!

"Ich habs gern auf dem Tisch oder sonst an einem ausgefallenen Ort. Den wildesten Sex hatte ich auf dem Dach einer Bar in Mendrisio."
Nun wissen wir was zu tun ist: Immer schön die Dächer auskundschaften, dann können wir Vize-Missen beim Geschlechtsakt beobachten.

Frau T. arbeitet also gewissenhaft an ihrem Image als Sexhäschen der Nation. Und falls es doch nicht so wie erhofft klappen sollte, kann sie immernoch auf ihr Wirtschaftsstudium in Zürich aufbauen. Wer würde schon nicht eine Managerin anstellen, die in ihrem Lebenslauf die Lieblingsstellungen und die favorisierten Orte zur geschlechtlichen Zusammenkunft auflistet? Bei diesem Mitteilungsbedürfnis befindet sich das durchaus im Bereich des Möglichen. An der Langstrasse warten sicherlich jetzt schon alle Lokale auf ihre Bewerbung!

Fazit: Sie ist auf dem besten Weg, die Paris Hilton der Schweiz zu werden. Mit dümmlichen Aussagen in sämtlichen Medien Schlagzeilen zu machen, das erinnert doch stark an ihr Vorbild.

http://www.heute-online.ch/news/people/artikel66820

Print-Ausgabe als Download:
http://193.201.10.17/flashpaper/pdf.php?nummer=11072007_ZH
Seite 2

Montag im "Schatzchäschtli" (in grüner Farbe hervorgehoben):
"Neeii Claaudia! *tränenkuller* ich wird dich und dini ufstellende Gspröch im heute vermisse! Danke, machs guet! Miss ya!! Bye manuel"

Dienstag im "Schatzchäschtli" (in grüner Farbe hervorgehoben):
"Claudia, mir werdet dich vermisse! Dini Gspröch, vor allem mit em gääle Abtröchnigstüechli...! *grosseAugenHob* Kussi"

So wie es scheint, trauern viele Pendler um den Abgang unserer Journalistin des Jahrhunderts. Und damit das auch alle Leser mitbekommen, stehen die Sätze auffällig im heute-Grün. Klar, gibt es mal eine positive Resonanz, muss das der Zeitungsgemeinde möglichst aufgedrängt werden.
Auffällig ist dabei, dass die Verfasser ebenfalls mit Sternchenwörtern arbeiten. Fazit: Die Interviews färben ausdrucksmässig auf die Leser ab! Das grenzt an eine Pandemie *furchthaben*, bald werden in Schulaufsätzen mehr Sternchen auftauchen als in der Milchstrasse *denk*! Hilfe, der Virus hat auch mich erfasst *bibber*! Was soll ich nun tun *fragendnachdenk*?

Aaaah, Besserung ist in Sicht! Da wir in Zukunft keine Interviews mehr lesen dürfen, wird auch diese Welle wieder abflachen *letztesmalsternchenmach*.

Ist er nicht der Traum der Frauenwelt? Los, stürzt euch auf Thomas, den Single des Tages! Folgende Angaben sprechen für ihn:

"Sex: Mehr!
Dieses Gesetz würde ich einführen: Sexpflicht!
Meine Macke: Habe meine eigene Meinung.
Ich bin: In mich selbst verliebt.
Meine Hobbys: Sex, Drugs and Rock'n'Roll.
Mein Traum: Unendlich reich.
Wenn ich betrunken bin: Bin ich geil.
Mein Leben: Ist geil."

"...deshalb lautet mein Wochenendmotto denn auch: AAF – Ausgang, Alkohol und Frauen."


Noch Fragen? Also, nichts wie ran an den Kerl!

Download des heute-Artikels unter http://193.201.10.17/flashpaper/pdf.php?nummer=06072007_ZH
Seite 26

Vollends in Vorbereitungen zur Beerdigung von "Claudias Interview" vertieft möchte ich doch gerne noch die letzten Sternchenwörter auflisten.
Vermutlich weil es ihr letzter Erguss ist, fallen die Wörter besonders zahlreich und traurig aus:

*sniff*
*schweig*
*schneuz*
*tip*
*amhemdzupf*
*tip*
*stämpfel*
*stirnhochzieh*
*tränekuller*
*rooottz*
*heuuuulll*
*groll*
*hüpf*
*drück*

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Seite 3

Was musste der Pendler gestern im "heute" lesen? Claudia hört auf!

Als wären die Auswirkungen des Klimawandels und die täglichen Hiobsbotschaften in den Medien nicht schon genug dramatisch, kommt nun die grösste Katastrophe von allen auf uns zu: Nie mehr Claudias Interview, nie mehr Sternchenregen im "heute", nie mehr hochstehende Texte für fortgeschrittene Philosophen.
Ich bin am Boden zerstört. Wenn ich die dramatisch inszenierte Grimasse unserer Claudia in der Blubberblase am Kopf des Artikels betrachte, ergiesst sich mein persönlicher Tränenwasserfall im Ausmass eines Jahrhunderthochwassers.

Was nun? Wie weiter?
Wohin mit dem ganzen *Sternchen*-Vorrat? Gibt es sie bald bei Otto's Warenposten für Fr. 0.99 pro Stück zu kaufen?

Jemand muss doch diese unsagbar grosse Lücke füllen! Sollte ich mich etwa bewerben?

Fortsetzung folgt...


Download des heute-Artikels unter http://193.201.10.17/flashpaper/pdf.php?nummer=06072007_ZH
Seite 3

Wer sich von den Meilensteinen des Journalismus auch ohne gedruckte Ausgabe berieseln lassen möchte, kann das wertvolle Blatt unter http://www.heute-online.ch/service/epaper auch als PDF herunterladen. Somit kann sich jeder gleich informieren, auf welche seltsamen Beiträge sich dieser Blog hier bezieht.

Suchen Sie eine/n Sexpartner/in? Nichts einfacher als das: Ein Blick ins heute genügt, jeden Tag werden dort diverse kopulationshungrige Zeitgenossen auf der "Singles-Seite" serviert.
So wie am Donnerstag beispielsweise die beiden nicht-schwulen Casanovas, die über dieses Medium "willige Frauen" suchen, "die mit uns Gruppensex praktizieren". Doch leider ist die Hoffnung auf Erfolg bei ihnen nur gering, denn "dazu ist die Schweizer Gesellschaft zu verklemmt." Aha. Hätten wir wieder mal was dazu gelernt.

Das werden wohl die Zeichen der heutigen Zeit sein. Wer glaubt schon noch an so kitschige Rosamunde-Pilcher-Szenen wie gute Gespräche bei Sonnenuntergang und dazu ein Glas Rotwein als erstes Date? Nein, Mund zu und ab in die Kiste, so lautet die Devise. Der Trieb beherrscht die Welt. Da unsere Pendlerzeitschrift dies erkannt hat, dürfen wir nun täglich von Männern auf der Suche nach "schnellem geilem Sex" und "neuen thrillenden Erfahrungen" lesen. Schöne neue Welt.

In der Mittwochsausgabe sind zu meiner unendlichen Freude gleich zwei grossformatige Bilder von unserem liebsten Pausbäckchen abgedruckt! Schon auf der Titelseite dürfen wir einen innigen Kuss zwischen ihr und dem America's-Cup-Pokal bewundern. Und wie sind wir wieder stolz auf sie, war sie doch exklusiv für heute hautnah dabei! Die Vertreterin des heute-Volkes, quasi die achte Bundesrätin!
Im Sportteil können wir nochmals ein Foto geniessen, mit gewohnt heldenhaftem Text. Sie habe "das weit über hundertjährige Ding umarmt und abgeknutscht. Für euch, für die Schweiz und für alle, die es verdient haben." Danke Nora, danke! Du bist unser Pausbäckchen des Jahrhunderts, die Frau an der Spitze, und du weisst das auch ganz genau. Alle hinter den heute-Kulissen werden dir eingetrichtert haben, dass du nun vermarktet wirst wie das schönste Tier an einer Kuhschau (bitte nicht wörtlich nehmen).

Doch wie geht es nun weiter? Wann folgt die erste CD, wann steht dein erstes Parfüm in den Verkaufsregalen? Wann kommt die erste Modelinie der Marke "heute-fashion feat. nora bei den kleidern"?
Wir dürfen gespannt sein.

Link zum Online-Artikel:
http://www.heute-online.ch/sport/artikel66273

Die Sternchenwörter des Tages:

*herumrenn*
*stutz*
*magenknurr*
*armaufleg*
*kreisch*

Unser liebstes Pausbäckchen befindet sich auf Geschäftsreise in Valencia. Damit uns allen bewusst wird, dass wir ihr höchsten Respekt und Anerkennung entgegenbringen müssen, berichtet sie täglich von ihren VIP-Erfahrungen am Rande des America's Cup. Sie trifft die reichsten Zeitgenossen, geniesst den Luxus und demonstriert das dann auch in ihren Artikeln.
Und ob meine Haut nicht schon sämtliche Gelb- und Grüntöne aus lauter Eifersucht angenommen hätte, musste ich in der Montagszeitung sogar noch ein Foto von ihr zusammen mit Herrn Bertarelli erblicken. Man stelle sich vor: Sie hat den Alinghi-Chef getroffen! Ja echt! Sind wir nun nicht alle stolz auf sie? Ich meine sie setzt sich ganz schön in Szene, da müssen wir doch beeindruckt sein, oder nicht?

Ich will in den nächsten Ausgaben unbedingt einen Nora-Starschnitt ausschneiden und aufkleben dürfen. Den hänge ich dann über mein Bett und bewundere die Selbstvermarktung der heute-Journis.

Link zum Online-Artikel:
http://www.heute-online.ch/sport/artikel66080

An dieser Stelle möchte ich gerne die genialen Auswüchse der Wort-Walküre Claudia ehren. In ihrem Interview beglückt sie uns regelmässig mit den intellektuell anspruchsvollen *Sternchen*-Wörtern.

Es folgt die Auflistung der bedeutungsschwangeren Begriffe in der Montagsausgabe:

*guck*
*guck zurück*
*kick*
*grummel*
*nick*
*swing*
*hüpf*

Folgende Artikeltitel durften wir am Montag lesen:
"Schweizer und Ösis kommen oft zu früh"
"Wer hat den Längsten?"

Was nach den neusten Erkenntnissen der Sexualwissenschaft aussieht, entpuppt sich beim weiterlesen als plumpe Aufmerksamkeits-Masche: In der Schweiz und im östlichen Nachbarsland gibt es nämlich häufig Frühgeburten und der Amazonas soll der längste Fluss der Welt sein.

Dieser Genital-Sauglattismus bestätigt den Wandel des Blattes zur zweiten "(nicht mehr) stärksten Zeitung der Schweiz".


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...dann müssten sich die fleissigen Schreiberlinge unserer Abend-Pendlerzeitung plötzlich mit anderen, womöglich sogar unglamourösen Themen befassen! Gott bewahre!

Jeden Tag erhalten wir als Paris-Junkies die lang ersehnte Blondchen-Dröhnung. Es wäre bestimmt bereits schon eine Schlagzeile wert, wenn ein Paparazzi die holde Dame beim Betreten einer Toilette entdecken würde. Ich sehe schon die Schlagzeile in Jesus-Lettern: "Pinkel-Paris: Sogar die Hilton muss mal!". Es folgt eine genaue Erklärung, warum auch eine Publicity-Göttin Exkremente produzieren muss (wer hätte das gedacht?) sowie die Studie über ihren Stuhlgang: Ist er wegen des Reichtums mit Goldstücken besetzt?

Das einfachste Mittel gegen die Verparisierung der Medien wäre die Ignorierung ihrer Taten und Auswüchsen. Da dies aber niemand verfolgt und es am einfachsten ist, über eine Person zu schreiben, die die Meldungen den Journis quasi schon vorgekaut in den Rachen erbricht, werden wir wohl auch in Zukunft der täglichen Bescherung nicht ausweichen können.



...übrigens habe ich mich gerade selber dabei ertappt, wie ich als Medienopfer einen Blogbeitrag über die genannte Person geschrieben habe! Mist, auch ich falle darauf rein...