Und wieder dürfen wir im "heute" Seitenhiebe gegen jegliche nicht-verlagsinterne Zeitschriften lesen: Diesmal gegen die "Weltwoche". Solche Druckerzeugnisse liegen nämlich nun gratis zum Mitnehmen in Bäckereien auf. Doch laut der kompetent schadenfreudig recherchierenden heute-Redaktion "stapelt sich die Weltwoche derweil hinterm Bäckertresen. Wie warme Semmeln gehen sie nicht weg." Da stellt die Konkurrenz schon die Frage "Muss die Weltwoche kleine Brötchen backen?"

Dies lesen wir in einer GRATISzeitung... Von der am nächtsten Morgen jeweils auch noch viele Exemplare in der Box vor sich hin dümpeln...


Printausgabe als Download:
http://193.201.10.17/flashpaper/pdf.php?nummer=10082007_ZH
Seite 6

Wenn "heute" Journalisten sucht, dann gelten klare Bedingungen für Bewerber. "Verwurzelt im urbanen Leben" muss der oder die neue Fachkraft laut einer Stellenanzeige sein.
Dieses Kriterium ist mehr als berechtigt. Man stelle sich vor: Es gäbe einen nicht-urbanen Schreiberling bei "heute"! Was für eine Katastrophe! Ein schreckliches, minderwertiges Bauernlandei! Das würde die Herzinfarktrate bei Zugspassagieren auf der Heimreise um mindestens 3% steigern.

Ganz klar muss man als Mitarbeiter bei dieser Zeitung den krassen grossstädtischen Ghettoslang aus dem Effeff beherrschen, wie z.B. *hüpfhüpf* oder *stämpfel*. Der Geist der Stadt muss beim Tastenhauen schlichtweg allgegenwärtig sein. Und wer in seinem Leben schon einmal einen Traktor erspäht hat, fällt in der ersten Runde raus. So hart ist das Leben halt. Möge der oder die urbanste BewerberIn gewinnen!

Berühmtheit und Geld um jeden Preis? Noch nie war es einfacher als jetzt, das grosse Ziel zu erreichen. Und dazu braucht's nicht mal Hirn! Dies ist die Anleitung dazu:

Man begebe sich in einen Chat. Dort quatsche man einen krassen HipHopper an. Dann reise man zu ihm und wage sich in die Horizontale mit dem Mann (vorher Pille absetzen nicht vergessen). Wenn sich dann die gewünschte Befruchtung abgespielt hat, wende man sich an ein Boulevardblatt (wie zum Beispiel das "heute") und zeige mit Stolz das Ultraschallbild in die Kamera. Falls noch kein solches Ultraschallfoto zur Verfügung steht, tut's auch ein Regenradar-Bild von MeteoSchweiz, das merkt nämlich niemand.

So einfach ist das. Am nächste Tag dürfen Pendler in der ganzen Schweiz die Heldentat bewundern. Es winken glamouröse Aussichten: Mit der ergatterten Beute im Bauch lässt es sich auf den Lorbeeren der C-Promi-Liga ausruhen. Hat das Goldkind dann das Blitzlicht der Welt erblickt, kann es prima vermarktet werden. Zudem muss der potente Rapvater zur Kasse gebeten werden. Schon hat man alles, was es für ein erfülltes Leben braucht: Geld, Berühmtheit und ein prächtiges Kind, das schon bald die ersten Worte brabbeln kann (z.B. "yo yo yo, what's up, motherfucking bitch?").

Am Schluss möchte ich der Redaktion von heute noch einen grossen Dank aussprechen. Ohne sie wären wir nie auf diese praktische Taktik zur Lebensverbesserung gekommen. Nun wissen wir, was wir zu tun haben, um auf Seite 2 zu erscheinen. Mehr noch: Sogar mit "EXKLUSIV" betitelt auf der Startseite von www.heute-online.ch vermarktet zu werden.
Das finden wir super. Weiter so!


Die wunderschöne Story online:
http://www.heute-online.ch/news/people/artikel68830

Print-Ausgabe vom Freitag als Download:
http://193.201.10.17/flashpaper/pdf.php?nummer=10082007_ZH
Seite 2

...und vom Donnerstag:
http://193.201.10.17/flashpaper/pdf.php?nummer=09082007_ZH